PageSpeed Score unter der Lupe: Warum synthetische Tests oft die Realität verzerren

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Christian Schreiber

Web Performance Consultant

Inhalt

Der Google PageSpeed Score hat sich zu einem häufig diskutierten Thema entwickelt, wenn es um die Ladegeschwindigkeit von Webseiten geht. Oft betrachten Website-Betreiber diesen Score als eine entscheidende Kennzahl für die Performance ihrer digitalen Präsenz und streben danach, ihn zu optimieren. Doch birgt dieser Fokus auf den PageSpeed Score tatsächlich die Aussagekraft, die viele ihm zuschreiben?

Was ist der PageSpeed Score?

Der Google PageSpeed Score ist eine Bewertung, die sich auf die Ladegeschwindigkeit einer Webseite konzentriert. Er wird von Google PageSpeed Insights berechnet und reicht von 0 bis 100, wobei ein höherer Wert oft als Indikator für bessere Performance angesehen wird. Diese Bewertung zieht verschiedene technische Metriken in Betracht, die die Ladezeiten von Webseiten-Elementen analysieren.

Die Berechnung des PageSpeed Scores nutzt standardisierte Testszenarien, um eine Webseite auf potenzielle Geschwindigkeitsprobleme hin zu untersuchen. Zu den Faktoren, die in den Score einfließen, gehören unter anderem Bildoptimierung, Browser-Caching, und serverseitige Handhabung von Anfragen. Ziel dieser Analyse ist es, klare Handlungsempfehlungen zu bieten, wie die Ladezeit einer Webseite verbessert werden kann.

Allerdings erhebt sich die Frage, ob ein hoher PageSpeed Score tatsächlich eine bessere Nutzererfahrung bedeutet. Es lohnt sich, den Unterschied zwischen synthetischen Messungen und echten Nutzerdaten näher zu beleuchten.

Synthetische Messungen vs. Echte Nutzerdaten

Synthetische Messungen, wie sie im PageSpeed Score verwendet werden, basieren auf kontrollierten Testumgebungen. Diese Tests simulieren die Ladezeiten einer Webseite unter idealen Bedingungen, ohne dabei reale Nutzerumgebungen oder deren Verhalten zu berücksichtigen. Diese künstlich erzeugten Daten bieten zwar Einblicke in potenzielle Schwachstellen der Seite, können jedoch von der tatsächlichen Nutzererfahrung abweichen.

Im Gegensatz dazu stehen echte Nutzerdaten, auch bekannt als Felddaten. Diese basieren auf echten Benutzerinteraktionen und messen die Performance aus Sicht der Endnutzer. Dabei werden auch Variablen wie verschiedene Netzwerkgeschwindigkeiten, geräteabhängige Ladezeiten und individuelle Standortbedingungen betrachtet, um ein ganzheitliches Bild der Performance zu ermitteln.

Ein PageSpeed Score, der ausschließlich auf synthetischen Messungen basiert, kann irreführend sein, da er wichtige Faktoren, die die tatsächliche Ladezeit beeinflussen, nicht berücksichtigt. Beispielsweise können ideale Testbedingungen einen schnellen PageSpeed Score anzeigen, während Nutzer mit älteren Geräten oder langsamer Internetverbindung eine ganz andere Erfahrung machen.

Um die Performance einer Webseite richtig einschätzen zu können, ist es sinnvoll, sowohl synthetische Daten als auch echte Nutzerdaten als Teil einer umfassenden Analyse zu verwenden. Nur so lassen sich fundierte Entscheidungen zur Optimierung der Nutzererfahrung treffen.

Beschränkungen des PageSpeed Scores

Der PageSpeed Score mag ein nützliches Werkzeug sein, um schnell einen Überblick über potenzielle Performance-Probleme einer Webseite zu erhalten, doch er weist erhebliche Einschränkungen auf, die seine Aussagekraft mindern.

Ein wesentlicher Grund für diese Beschränkungen liegt in der Natur der synthetischen Tests. Diese Tests messen die theoretische Performance einer Webseite unter optimalen Bedingungen, was die tatsächliche Nutzererfahrung außer Acht lässt. Ein Seitenbetreiber könnte einen hohen PageSpeed Score erzielen, ohne dass dies eine spürbare Verbesserung für Endnutzer darstellt. Dies liegt daran, dass Faktoren wie Serververfügbarkeit, geografische Distanz zwischen Nutzer und Server oder auch die Leistungsfähigkeit des verwendeten Endgeräts im Score nicht ausreichend berücksichtigt werden.

Ein weiterer Aspekt ist, dass der PageSpeed Score selten zwischen unterschiedlichen Seitentypen differenziert. Beispielsweise haben komplexere, medienreiche Webseiten grundsätzlich andere Performance-Anforderungen als einfache, textbasierte Seiten. Der Score liefert keine spezifische Analyse, die auf die jeweiligen Anforderungen der Seitentypen zugeschnitten ist.

Auch Änderungen im Web-Ökosystem können den gesamten Benchmark-Prozess beeinflussen, was zu inkonsistenten Ergebnissen führen kann. Daher ist es wichtig, den PageSpeed Score als Teil eines umfassenden Performance-Überwachungsansatzes zu sehen, der auch die tatsächlichen Nutzerbedingungen einbezieht, um ein klares Bild der Webseiten-Performance zu erhalten.

Der Fokus auf das reale Nutzererlebnis

Das ultimative Ziel jeder Web-Performance-Optimierung sollte eine verbesserte Nutzererfahrung sein, die mehr als nur technische Messgrößen berücksichtigt. Ein hoher PageSpeed Score kann zwar ein Zeichen für gute technische Voraussetzungen sein, aber er spiegelt nicht notwendigerweise die Gesamterfahrung eines Nutzers wider.

Statt sich nur auf den PageSpeed Score zu konzentrieren, sollten Website-Betreiber einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, der sowohl technische als auch nutzerbezogene Metriken berücksichtigt. Dazu gehört die Integration der Web Vitals, den von Google definierten Kernmetriken, die sich direkt auf die Benutzererfahrung auswirken. Metriken wie der Largest Contentful Paint (LCP), Interaction to Next Paint (INP) und Cumulative Layout Shift (CLS) bieten tiefere Einsichten in die tatsächliche Interaktion und Zufriedenheit der Nutzer.

Zusätzlich können Tools, die reales Nutzerfeedback erfassen, wertvolle Informationen liefern. Durch A/B-Tests, Nutzerumfragen und das Monitoring von Nutzerverhalten lassen sich Optimierungsansätze identifizieren, die gezielt auf die Verbesserung des Nutzererlebnisses abzielen.

Es sollte darauf geachtet werden, Webseiten zu schaffen, die sowohl technisch effizient sind als auch benutzerfreundlich und ansprechend. Auf diese Weise können Unternehmen sicherstellen, dass sie nicht nur in technischen Audits gut abschneiden, sondern auch eine positive und nachhaltige Beziehung zu ihren Nutzern aufbauen.

Bewerten Sie den PageSpeed Score im Kontext der gesamten Nutzererfahrung

Zusammengefasst ist der PageSpeed Score ein wertvolles Werkzeug, aber er sollte nicht isoliert betrachtet werden. Die Konzentration allein auf diese Kennzahl kann dazu führen, wichtige Elemente der Benutzererfahrung zu übersehen. Indem Sie sowohl synthetische Messungen als auch reale Nutzerdaten verwenden, können Sie ein umfassendes Verständnis der Performance Ihrer Webseite gewinnen.

Statt den PageSpeed Score als endgültiges Ziel zu sehen, sollten Website-Betreiber ihn als einen Schritt auf dem Weg zur Optimierung der gesamten Nutzererfahrung betrachten. Die Gesamterfahrung sollte Priorität haben – von schnellen Ladezeiten und reibungsloser Interaktion bis hin zu visueller Stabilität. Eine ganzheitliche Web-Performance-Analyse mit technischer Expertise und einem nutzerzentrierten Ansatz ist der Schlüssel zu einer effektiven Optimierung.

Um die Online-Präsenz Ihrer Webseite entscheidend zu verbessern, ziehen Sie eine Expertenberatung zur Web-Performance-Optimierung in Betracht.

Bild von Christian Schreiber
Christian Schreiber
Ich bin seit dem Jahr 2009 als SEO-Berater mit technischem Schwerpunkt tätig. Als studierter Wirtschaftsinformatiker und Web-Entwickler begleite ich Marketing-Spezialisten und Programmierer aus Start-ups, Mittelständlern, Konzernen und Agenturen bei der Umsetzung der Ladezeit-Optimierung für hochperformante Websites.
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